Proktologie

Krankheiten am Darmausgang

Krankheiten im Bereich des Darmausganges sind häufig, aber oft verschwiegen oder schambehaftet.

Auf Wunsch können Frauen durch Frau Dr. Oulevey beurteilt werden und umgekehrt Männer durch Herrn Dr. Stouthandel.

 

Typische Beschwerden sind Schleimabgang, Blutungen im Rahmen des Stuhlgangs, sowie Schmerzen und Schwellungen am After.

Manchmal ist ein Schleimhautvorfall spürbar.

Die häufigsten chirurgischen Krankheiten:

 

Hämorrhoiden
Erweiterte Venen des Enddarmes führen zu obgenannten Symptomen, manchmal auch zu Juckreiz. Schmerzen können akut auftreten bei Ausbildung eines Blutgerinnsels (Thrombose) am After. Die Therapie richtet sich nach der Ausdehnung des Leidens und reicht von medikamentösen Massnahmen zu kleineren Eingriffen (Gummiband) bis zu invasiven radikalen Operationen.

Operation Chirurgie Thun

Hier sind 2 Techniken erwähnenswert: die foffene Hämorrhoidenresektion (nach Milligan-Morgan) und die Klammergerätresektion (Staplerresektion nach Longo).

 

Fisteln und Perianalabszesse
Kleine Fistelgänge knapp neben dem Darmausgang können spontan entstehen und Sekret absondern. Die Gänge haben eine Verbindung zum Enddarm und können akute Entzündungen auslösen.

Die Gänge können meistens von Auge entdeckt werden. Eine Spiegelung des Enddarms , eventuell des ganzen Dickdarms ist zur Diagnosesicherung notwendig. Manchmal ist eine Magnetresonanzuntersuchung des Enddarmes angezeigt.

Die Fisteln sind die Ursach für plötzlich auftretende Abszesse neben dem After. Diese sind sehr schmerzhaft, aber oft kaum sichtbar. Die Inzision (Einschneiden) des Abszesses führt zur Symptomverbesserung. Die darunterliegende Fistel wird dabei gleichzeitig oder in einem späteren Eingriff saniert.

Die operative Therapie richtet sich nach dem Verlauf der Fistelgänge und der Entzündungsausdehnung und muss individuell festgelegt werden. Leider können Fisteln auch nach erfolgreicher Therapie wieder auftreten.

 

Fissuren
Mit Fissuren werden kleine Risse in der Schleimhaut des Darmausganges bezeichnet. Diese verursachen heftige Schmerzen und können wochen – bis monatelang anhalten.

Therapeutisch werden primär medikamentöse Massnahmen versucht wie Einsatz von Schmerzmitteln, Stuhlregulation, lokale Salben und eventuell Botoxinjektionen (nicht kassenpflichtig). Erst bei anhaltenden Beschwerden ist eine Operation notwendig, meistens durch einen kleinen Einschnitt am Schliessmuskel in Regionalanästhesie.

 

Pilonidalsinus (Sakraldermoid, Steissbeinfistel)
Im Gesässspalt auftretende Fisteln sind sehr häufig, insbesondere bei stark behaarten Männern. Im Gesässspalt sind eine oder mehrere Oeffnungen erkennbar, die zeitweise blutiges Sekret aussondern können. Manchmal verursacht eine Infektion eine akute Abszessbildung mit starken Schmerzen, derber Schwellung und Rötung. Der Abszess wird eingeschnitten und offen belassen.

Fistelgänge ohne Entzündung werden vollständig ausgeschnitten und die Wunde direkt verschlossen. Bei vorbestehender Entzündung lässt man die Wunde offen und diese heilt über mehrere Wochen selber zu.

Die anschliessende Enthaarung soll erneute Fistelbildungen verhindern, aber es besteht eine Neigung zu Rezidivfisteln. Diese können auf gleiche Weise wieder operiert werden.

 

Rektumprolaps ( Enddarmvorfall)
Bei älteren Patienten, insbesondere schlanken Frauen und nach Gebärmutterentfernung, kann der Enddarm durch den Anus rutschen und über mehrere Zentimeter vorstehen. Die Reposition ist meistens nur manuell möglich. Neben dem Gefühl von Stuhldrang können Probleme mit der Hygiene und Schleimabsonderungen auftreten.

Je nach Ausmass des Vorfalls (Prolaps) und in Abhängigkeit des Patientenalters werden verschiedene Operationsmethoden eingesetzt um den Prolaps zu behandeln. Die transanalen Methoden (Operation durch den Anus) sind zwar wenig belastend, aber mit erhöhten Rezidivraten verbunden. Die Operation durch den Bauchraum ist aufwändiger, zeigt aber bessere Langzeitresultate. Die Vor- und Nachteile müssen individuell besprochen werden.

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